Veranstaltungsdetails
Deutschlandpremiere | Griechisch mit deutschen Übertiteln | Ab 12 Jahren
An einem Samstag, dem 25. März 1944, organisierte ein Kommando der Wehrmacht die Deportation von fast 2.000 Jüdinnen und Juden von Ioannina nach Auschwitz-Birkenau. Fast die gesamte romaniotisch-jüdische Gemeinde, die älteste jüdische Gemeinschaft in Europa, die 2.000 Jahre zuvor in der Hauptstadt der Region Epirus im Nordwesten von Griechenland Zuflucht gefunden hatte, wurde ausgelöscht. Dass dies ein Schabbat war und zugleich der griechische Nationalfeiertag, gehörte zur Taktik der kollektiven Demütigung durch die Nazis.
Für die französische Theatermacherin Irène Bonnaud und die griechische Schauspielerin und Sängerin Fotini Banou steht bei ihrer zweiten Zusammenarbeit die Frage im Mittelpunkt, wie die Zeugenschaft der Überlebenden der Schoah lebendig bleiben kann, wenn diejenigen nicht mehr da sind, die aus erster Hand von den Gräueltaten berichten können. Und gleichzeitig eine Relativierung, Verleugnung oder Instrumentalisierung der Verbrechen den öffentlichen und politischen Diskurs in Europa und weit darüber hinaus vergiftet.
Die Text- und Musikcollage von ΜΕΡΑ ΣΑΒΒΑΤΟ (ES WAR AN EINEM SAMSTAG) erzählt ein wenig bekanntes Kapitel der Vernichtung des europäischen Judentums, indem es Aufzeichnungen des bedeutenden griechischen Schriftstellers Dimitris Hadzis, Interviews mit den wenigen Überlebenden sowie jüdisch-griechische und jüdisch-spanische Lieder verwebt.
Mit Zärtlichkeit und Hartnäckigkeit berichtet dieser außergewöhnliche Abend von der Trauer um eine verschwundene Welt, aber auch vom Widerstand. Das Theater wird zum Wächter der Erinnerung.
Veranstaltung im Rahmen von: euro-scene Leipzig
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siehe auch: Residenz
Das Schauspiel Leipzig versteht sich als Stadttheater für die Stadt Leipzig. Ästhetische Vielfalt als Antwort auf die Vielfalt, die die Stadt Leipzig bestimmt, prägnante Regiehandschriften, lebendige Debatten und zahlreiche Begleitangebote prägen den Stil des Hauses. Seit 2013 setzen Intendant Enrico Lübbe und sein Team ihr Konzept eines progressiven Stadttheaters um, entsprechend der Unterschiedlichkeit und Interessenbreite, wie sie in Leipzig tagtäglich zu erleben ist.
Das Theater verfügt über drei Spielstätten. Kennzeichnend für die programmatische Arbeit im Schauspielhaus sind szenische Doppelbefragungen, in denen sich Antike und Gegenwart spiegeln und begegnen, aber auch die Auseinandersetzung mit epochalen Klassikern und die Auseinandersetzung um Fragestellungen der jüngsten Vergangenheit bestimmen den Spielplan.
Die Spielstätte Diskothek widmet sich ausschließlich der Gegenwartsdramatik und der nachhaltigen Förderung junger Autorinnen und Autoren.
Die Residenz in der alten Baumwollspinnerei in Plagwitz hat sich als Koproduktions- und Veranstaltungsort für frei produziertes performatives Theater auch international etabliert.
Für Gäste der Stadt und Publikum mit internationalem Hintergrund bietet das Schauspiel Leipzig regelmäßig Vorstellungen mit englischen Übertiteln an.
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