Klassische Musik ohne die üblichen Schnörkel? Kammermusik meets UT Connewitz. Keine Kleiderordnung, Applausregeln oder Hustenbonbons – stattdessen erschwingliche Eintrittspreise und rumänischer Schnaps im Kiez. Das anspruchsvolle Abendprogramm setzt keine Vorkenntnisse voraus, sondern wird von charmanten Moderationen jedem zugänglich gemacht.

Das Leben in allen seinen Facetten zu feiern, das haben wir mit unserem UT Classic Konzert „The Visitor“ am 26. November, dem „Totensonntag“ vorgenommen. Den Kern unseres Programms bilden drei Lieder, darunter eine Uraufführung des in Leipzig ansässigen Komponisten Kent Carlson, die unerwartete Perspektiven auf den Tod eröffnen. Sie umrahmen die Streichquartette von Enescu und Dvorak, die ebenfalls auf dem Programm stehen.

Auch wenn man im ersten Moment beim Hören der „Rumänischen Rhapsodie“ Enescus und bei Dvoraks „Amerikanischem Streichquartett“ pure Lebenslust empfindet, so sind doch beide Werke in der Fremde, voller Sehnsucht nach der fernen Heimat entstanden. Vor diesem Hintergrund betrachtet spürt man in der Musik auch den „Dor“, jene rumänische Traurigkeit inmitten von Freude. Und man wird sich der Kostbarkeit unseres kurzen Besuchs auf Erden bewusst.

Thembinkosi Mgetyengana: Tenor
Alexandra Bartoi und Agnes Reuter: Violine
Wolfgang Max: Viola
Anna Niebuhr: Violoncello