Takayo, geründet 1988, eine Leipziger Band, die mit ihren Tugenden Handwerk und Brillanz in ihrer langen Geschichte heute stärker denn je zu bestechen vermag.

Ihre Musik dringt mit Naturwucht und ohne protzige Kommerzpose in die Herzen der Genießer: Teufelsgeiger Ulrich Herrmann-Schroedter, der seinem Instrument ungeahnte Töne entlockt und in nahezu allen Musikgenres zu Hause ist, Gitarrenzauberer Kayode Eschrich und Jan Kirsten – auch bekannt von Karussell –, dessen „Donnerfinger“ subtile Basslinien setzt. Zwei Stunden lang spielt das magische Trio ein Furioso, das wohltuend antiaggressiv wirkt, Phantasien streichelt und zugleich durch Videomontagen von Bernd E. Gengelbach und Swen Pape in ferne Regionen führt: in die Fjorde von Norwegen, die Karibik und sogar ins Weltall.

Takayo ackert sich handgemacht durch die Musikkultur von Jazz, Pop, Worldmusic und Folk, gelegentlichem Kokettieren mit Easy Listening und Ausbrechen aus herkömmlichen Hörgewohnheiten. Da werden „Bengalische Feuer“ entzündet, Mike Oldfield herbeizitiert („Blue Peter“) und sogar dem verblichenen King Of Pop Tribut gezollt: Geigenhexer Schroedter übertrifft mit seiner ekstatischen Version von „Smooth Criminal“ sogar jene von Softgeiger David Garrett.

Unverzichtbar: „Am Fenster“ von City, mit Schroedters großem Solo, und ja, die Instrumentalcombo beweist eindrucksvoll: sie kann auch singen! Und ganz am Ende der Show sogar acapella!

Takayo ist eine Band, die sich während ihrer Bühnenshow stets neu erfindet, weil sie durch stilistische Vielfalt verblüfft und nach jedem ihrer Stücke beim Konzertbesucher einen Abdruck in der Seele hinterlässt: „Das können sie also auch!“.