Veranstaltungsdetails

Datum:
Mittwoch, 01.10.2025
Uhrzeit:
19:00 Uhr
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Die Freien Sachsen und das Erbe von `89 – Wie die extreme Rechte auf Telegram die Friedliche Revolution instrumentalisiert

Werkstattgespräch zur Zeit/Geschichte

Mit Melanie Weinreich (Studentin am Historischen Seminar der Universität Leipzig)
In Kooperation mit dem Historischen Seminar der Universität Leipzig
Eintritt frei

Die Friedliche Revolution von 1989 ist für unsere jüngere Vergangenheit von zentraler erinnerungskultureller Bedeutung. In den letzten Jahren wird dieses Erbe jedoch zunehmend durch die extreme Rechte umgedeutet: Gruppen wie die Freien Sachsen, eine 2021 gegründete und sowohl vom Bundesamt für Verfassungsschutz als auch vom Landesamt für Verfassungsschutz Sachsen als rechtsextremistisch eingestufte Partei, beziehen sich gezielt auf 1989. Sie versuchen damit, ihre aktuellen Proteste als legitime Fortschreibung der damaligen Oppositionsbewegung zu inszenieren.

In ihrer Bachelorarbeit untersucht Melanie Weinreich beispielhaft den Telegram-Kanal der Freien Sachsen: Wie werden dort Erzählmuster und historische Bezüge strategisch eingesetzt, um das Vertrauen in demokratische Institutionen zu schwächen und eigene politische Ziele zu rechtfertigen? In welcher Weise werden Symbole und Losungen der Friedlichen Revolution umgedeutet und welche Strategien stehen dahinter? Lassen sich solche Vereinnahmungen überhaupt verhindern? Über diese und weitere Fragen kommt Melanie Weinreich im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig mit dem Publikum ins Gespräch.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Werkstattgespräche zur Zeit/Geschichte“. Regelmäßig stellen Studierende und Absolventinnen beziehungsweise Absolventen des Historischen Seminars der Universität Leipzig ihre Forschungsprojekte außerhalb des akademischen Raums zur Diskussion. Besucherinnen und Besuchern eröffnet die Reihe neue Perspektiven auf die universitäre Forschung und lädt zum Mitdiskutieren ein.

Melanie Weinreich studierte zunächst Lehramt mit den Fächern Deutsch, Geschichte, Informatik und Politikwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. 2022 wechselte sie an das Historische Seminar der Universität Leipzig. Seitdem ist sie auch als studentische Hilfskraft tätig – aktuell an der Forschungsstelle für Transformationsgeschichte.

Alle Angaben ohne Gewähr. Die Eingabe der Veranstaltungen erfolgt mit großer Sorgfalt. Dennoch kann es zu Unstimmigkeiten kommen. Bitte schauen Sie ggf. auch auf die Seite des Veranstalters/Veranstaltungsortes.

Informationen zum Veranstaltungsort

Mattheuer vor dem Eingang des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig, Foto: PUNCTUM/Stefan Hoyer
Mattheuer vor dem Eingang des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig, Foto: PUNCTUM/Stefan Hoyer

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Das moderne und besucherfreundliche Museum im Zentrum Leipzigs erinnert an die Geschichte von politischer Repression, von Opposition sowie von Widerstand und an die friedliche Revolution vor dem Hintergrund der deutschen Teilung und dem Alltagsleben in der kommunistischen Diktatur. Dazu kommt die Darstellung des Wiedervereinigungsprozesses in den vergangenen zwanzig Jahren. Es bietet einen Ort für die engagierte Auseinandersetzung mit deutscher Zeitgeschichte vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis in die Gegenwart.

Freier Eintritt zu allen Veranstaltungen.

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