Veranstaltungsdetails

Ausstellungsort:
Datum:
Donnerstag, 13.03.2025 bis Sonntag, 29.06.2025
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»Die Bündel der Ma’at« – Kunst von Jens Kanitz

Sonderausstellung

Unter dem Titel »Die Bündel der Ma’at» zeigt das Ägyptische Museum vom 13. März - 29. Juni 2025 eine Ausstellung mit Skulpturen, Bildern und Fotografien des Künstlers Jens Kanitz.

Die ägyptische Bild- und Vorstellungswelt begegnet Jens Kanitz erstmals als Vierjährigem in einem Buch, das er in der Försterei seines Großvaters aufschlägt. Seitdem inspiriert sie den Künstler. Weit mehr noch: Sie ist ihm Quelle der Identifikation. Seine Annäherung an die Kultur, deren Fundstücke auf den Gegensatz von Vergänglichkeit und Ewigkeit verweisen, setzt Kanitz in Skulpturen, Bilder und Fotografien um. 

Das Prinzip der Ma’at, der sich die aktuelle Ausstellung widmet, ist das der Gerechtigkeit und Tugendhaftigkeit. Auf der Schwelle zum Totenreich wartet die Göttin auf die Verstorbenen. Hier wiegt sie das Herz, in dem die alten Ägypter - anders als wir heute - den Sitz des Verstandes sahen. Kanitz würdigt dieses Konzept mit einer hohen Figur im Vestibül des Museums. Sie balanciert auf einer blauen Kugel, während sie ihre Arme weit ausstreckt, als hielte sie zwei Waagschalen. Gleichzeitig zeigt Kanitz in seinen Fotografien eine zweite Facette der Ma’at. Darin erscheint die Göttin erstmals leiblich und sinnlich. 

Auch formale Motive aus dem Land am Nil nimmt der Künstler auf. Beispielsweise gestaltet er ägyptische Barken aus Lindenholz und überlässt sie dann dem Feuer. Ähnlich dem Wüstensand, der gleichzeitig bewahrt und verändert, lockt Kanitz damit unvollendete Gestalten hervor. Sie symbolisieren die weite Reise ins Jenseits. Vielleicht auch in die Gegenwart.

Die Herbarienblätter, die Kanitz 1998 auf einem Dachboden entdeckte, entfalten sich zu Landschaften. In ihnen reihen sich an die konservierten Pflanzen unerwartete neue Elemente. So legt der Künstler weitere Spuren und weckt szenische Deutungen. Wenn man möchte, lässt man sich an die Stilistik der Papyri erinnern und experimentiert wie Kanitz in jungen Jahren mit verschiedenen Perspektiven und eigenen Geschichten.

Die Ausstellung lädt somit zum Entdecken neuer Facetten einer alten Kultur ein. 

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Ausstellungsort

Oberteil einer Statuette des Pharao Chephren, 3. Jt. v. Chr.
Oberteil einer Statuette des Pharao Chephren, 3. Jt. v. Chr.
  • Ägyptisches Museum
  • der Universität Leipzig
  • Goethestraße 2, im Krochhochhaus
  • 04109 Leipzig
  • Internet: www.gko.uni-leipzig.de/aegyptisches-museum/
  • Mi-Fr 13-17 Uhr, Sa/So 10-17 Uhr, Feiertage i. d. R. 10-17 Uhr, Führungen nach Vereinbarung

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Die Geschichte der Leipziger ägyptischen Sammlung beginnt mit einem Glücksfall. Gustav Seyffarth, Professor der Archäologie an der Universität Leipzig, war im Jahre 1840 die Kunde von einem in Triest verkäuflichen mumiengestaltigen Sarg zu Ohren gekommen, und es gelang ihm, das sächsische Kultusministerium zur Freigabe der Kaufsumme von 289 Talern zu bewegen. Als 1842 Richard Lepsius zu seiner „ägyptischen Reise” aufbrach, traf der „merkwürdige Sarkophag mit erhabenen Hieroglyphen von Cedernholz” - so der Titel einer Zeitungsmeldung - in der Antikensammlung der Leipziger Universität ein, die bisher nur Werke griechischer und römischer Kunst, vorwiegend in Gipsabgüssen, beherbergt hatte. Er sollte der Grundstock des späteren Ägyptischen Museums werden, zu dessen Glanzstücken er bis heute gehört.

Die Ausstellung im Krochhochhaus präsentiert mit etwa 7.000 Objekten einen vollständigen Überblick über viertausend Jahre altägyptischer Kultur. Es handelt sich um Originale unterschiedlichster Gattungen wie Statuen, Reliefs, Särge, Totenstatuetten, Stein- und Tongefäße.

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