Das Continental könnte das Corso sein und in der Hauptfigur des Buches sind wir versucht, Bernd-Lutz Lange selbst zu erkennen, der 1965 nach Leipzig kam, hier studierte und gemeinsam mit Freunden das Kabarett academixer gründete. In seinem neuesten Buch lässt Lange den fiktiven Richard Dumont von Tisch zu Tisch gehen und Gespräche führen, so sind wir zum Beispiel dabei, wenn sich der alte Barpianist Ferdinand Barnowsky an die Goldenen Zwanziger oder den unglaublich geistreichen Bühnenkollegen Werner Finck erinnert, und werden Ohrenzeuge einer Leipziger Familienschmuck-Raubgräberei im Polen der Nach-Wende-Zeit, was abwechselnd sehr lustig und sehr spannend ist. Mein lieber Kokoschinsky! Anscheinend saß Lange von 1965 bis 1968 ununterbrochen im alten Corso und anschließend durchweg im (heutigen) Café Grundmann, so schöne und viele Kaffeehausgeschichten aus 60 Jahren hat er zu erzählen, selbst erlebte sowie von den Nachbartischen aufgeschnappte. Und dass der Kabarettist und Autor mit den zwei Heimatstädten (Zwickau und Leipzig) unterhaltsam erzählen kann, hat er hinlänglich bewiesen – in den ebenfalls 60 Jahren, die er mittlerweile auf der Bühne steht bzw. in diesem Falle sitzt.