Veranstaltungsdetails
Über 11.000 deutsche Juden überlebten den Holocaust, weil sie mit nichtjüdischen Partnerinnen und Partnern verheiratet waren. Deswegen nahm das NS-Regime sie von zentralen Verfolgungsmaßnahmen, Deportation und Vernichtung aus. Im Sprachgebrauch des Nationalsozialismus galten sie daher als „privilegiert“. Dennoch war die „Mischehe“ keine Garantie für ein Überleben. Vor allem lokale Behörden gingen immer radikaler gegen die Mischehen vor – so auch in Leipzig. Viele Betroffene verloren dadurch nicht nur ihre Existenzgrundlage, sondern oft auch Freiheit und Leben. Im Zentrum von Maximilian Strnads Studie stehen die Handlungsräume der verschiedenen Familienmitglieder. Der Autor weitet den Blick auch auf die Zeit nach 1945 und beschreibt die Ernüchterung der Überlebenden, die das Stigma der „Privilegierung“ nicht ablegen konnten und die deshalb kaum Anerkennung und Unterstützung fanden.
Mitwirkende: Dr. Maximilian Strnad, Historiker bei Public History im Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Eintritt frei
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Informationen zum Veranstaltungsort
Mit dem Capa-Haus steht eine der wichtigsten Leipziger Erinnerungsstätten an die NS-Herrschaft und Befreiung 1945 sowie an das Themenfeld Krieg und Frieden der Öffentlichkeit zur Verfügung.
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