Veranstaltungsdetails
Unter dem Titel „Wir! 75 Jahre Grundgesetz. Eine Publikationsgeschichte“ erkundet die Ausstellung die Rezeption dieses bedeutenden Werkes auf dem Publikationsmarkt. Die Ausstellung ist nicht nur vor Ort, sondern auch virtuell zugänglich, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Ausgehend von den in Pergament bzw. rotem Leder gebundenen Urschriften von 1949 breitet die Schau die umfangreiche Palette von Grundgesetzausgaben und -bearbeitungen aus: die teuren und die billigen, die literarischen und die künstlerischen, die lustigen und die fachlichen bis hin zu den kostenlosen Ausgaben für jeden Abiturjahrgang. Literarische Bearbeitungen etwa von Herta Müller oder Wolf Biermann stehen neben Ausgaben in Brailleschrift, Künstlerbüchern und Kinderbüchern. Aber auch Comics und Karikaturen, eine Fülle an juristischer Fachliteratur und Übersetzungen sind dabei. Auf einer Aktionsfläche in der Ausstellung sind Besucher*innen eingeladen, sich interaktiv mit den Themen Grundgesetz, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie auseinanderzusetzen.
Die Deutsche Nationalbibliothek bewahrt als Gedächtnis der Nation hunderte Ausgaben und Auflagen der Verfassung in ihren Magazinen, überraschende, vielfältige Formate und Texturen. Manche Ausgaben des Grundgesetzes unterliegen zeithistorischen Konjunkturen, andere erscheinen seit 1949 regelmäßig und in ungebrochener Tradition. Zusammen bildet der Bestand einen Wissensspeicher der demokratischen Verfasstheit Deutschlands. Als Provisorium 1949 entstanden, wurde das Grundgesetz mit der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 zur Verfassung. Sie nimmt den Staat in die Pflicht, die Menschen vor Willkür und Gewalt zu schützen. Die Ausstellung bezeugt die Bedeutung und Wertschätzung des Grundgesetzes als Fundament einer Demokratie, die kein Selbstverständnis darstellt, sondern immer wieder aufs Neue gelebt werden muss – gerade in Zeiten, in denen skeptische und ablehnende Haltungen gegenüber der Demokratie immer lauter werden.
So versteht sich die Ausstellung auch als ein Beitrag der Deutschen Nationalbibliothek zur „Woche der Meinungsfreiheit“, in der auf die Bedeutung der Meinungsfreiheit für eine freie, demokratische und vielfältige Gesellschaft aufmerksam gemacht wird.
Eintritt frei
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Ausstellungsort
Die Sammlungen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek mit über einer Million Objekten erlauben in ihrer außergewöhnlichen Heterogenität eine interdisziplinäre Herangehensweise an buch- und schriftwissenschaftliche Fragestellungen im kultur-, medien-und kommunikationsgeschichtlichen Kontext.
Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek – 1884 als Deutsches Buchgewerbemuseum in Leipzig gegründet – ist das weltweit älteste und nach Umfang und Qualität der Bestände eines der bedeutendsten Museen auf dem Gebiet der Buchkultur. Der Standort Leipzig war für die Ansiedlung eines Buchmuseums am Ende des 19. Jahrhunderts kein Zufall. Leipzig hatte durch seine herausragenden Leistungen und Innovationen auf dem Gebiet der Buch- und Druckkunst – wie der Herausgabe der ersten Tageszeitung der Welt (1650), der Entwicklung des beweglichen Notensatzes und der jahrhundertealten Tradition der Leipziger Buchmesse – ein unverwechselbares historisches Profil als Buchstadt.
Weitere Veranstaltungen an diesem Ort: Deutsches Buch- und Schriftmuseum
Weitere Veranstaltungen unter der Rubrik: Ausstellung
Was ist los in Leipzig?