Martin Becker in Lesung und Gespräch

In seinem neuen Roman »Die Arbeiter« erzählt Martin Becker von einer Herkunft aus einfachen Verhältnissen, fern aller Romantik und Verklärung: Von altmodischen Nähmaschinen der Mutter, dem schweren Schmiedehammer des Vaters, den billig eingerichteten Ferienwohnungen und stets zugequalmten Kleinwagen aus dritter, vierter, fünfter Hand - ein Denkmal für die verschwundene Arbeiterfamilie. Eine Liebeserklärung an ein aussterbendes Milieu, dessen Kinder vom großen Los träumten, aber auch mit den Trostpreisen zufrieden sind (Luchterhand 2024).

Aber auch über Franz Kafka wollen wir aus Anlass seines 100. Todestages sprechen: In seinem Essayband »Warten auf Kafka« (Luchterhand 2019) hat Martin Becker die Biographien und Geschichten tschechischer Autor:innen zu einer literarischen Seelenkunde des Landes verflochten, die einlädt, Tschechien aus einem anderen Blickwinkel zu erleben und sich in der eigenwilligen Literatur des Landes zu verlieren.

Martin Becker, 1982 geboren, kommt aus einer Arbeiterfamilie aus dem Ruhrgebiet: Sein Vater war Bergmann, seine Mutter Schneiderin. Als freier Autor für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk berichtet er in Features und Reportagen u.a. aus Tschechien, Frankreich, Kanada und Brasilien. 2007 erschien sein mehrfach ausgezeichneter Erzählband »Ein schönes Leben«, 2014 sein Roman »Der Rest der Nacht«, 2017 »Marschmusik« und 2021 »Kleinstadtfarben«. Er lebt mit seiner Familie in Halle (Saale).

Eintritt: 7,- / 5,- EUR

Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig e.V.

Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen