Veranstaltungsdetails

Datum:
Freitag, 03.11.2023 bis Sonntag, 18.02.2024
Rubrik:
Drucken |

Schmuddelkind der Branche? Books on Demand

Wechselausstellung

Print-on-Demand ist eine Produktionsmethode, die die Buchkultur revolutionierte: Texte werden nicht „auf Verdacht“ vervielfältigt, sondern erst gedruckt, wenn ein konkreter Bedarf angemeldet wird. Dank günstigem Digitaldruck sind seit Anfang des Jahrtausends so auch kleinste Auflagen noch rentabel. Diese technischen Veränderungen haben nicht nur grundlegende Auswirkungen auf die Produktions- und Distributionsabläufe von Büchern, sondern auch auf deren Inhalte. Einerseits als inhaltlicher und materieller Qualitätsverlust verschrien, ermöglichen Books on Demand anderseits Teilhabe und Experiment – und öffnen das postdigitale Buch für neue Anwendungs- und Denkbereiche.

Mit „Schmuddelkind der Branche? Books on Demand“ zeigt das Deutsche Buch- und Schriftmuseum erstmals einen systematischen Ausschnitt aus künstlerisch-experimentellen Books on Demand-Projekten. Grundlage für die Kabinettausstellung ist der Bestand des Forschungsprojekts Library of Artistic Print on Demand, in dem sich Andreas Bülhoff und Annette Gilbert mit dem Phänomen und seinen künstlerischen Subkulturen beschäftigen. Die beiden Kurator*innen der Ausstellung trafen eine Auswahl aus der mehr als 300 Exemplare umfassenden Sammlung, die sich mit den Auswirkungen und der künstlerischen Erforschung dieser Technologie befasst.

Die Spannbreite der gezeigten Projekte und Drucke ist beeindruckend: Von Großprojekten mit über 7.400 Bänden bis hin zu obskur-konzeptuellen Kleinstauflagen, von denen bis dato kaum mehr als ein Exemplar gedruckt wurde. Von generativen Projekten, in denen jedes Buch eine einzigartige Geschichte erzählt, bis hin zu gedruckten Büchern als kulturellem Gegenpart zu den flüchtigen Prozessen digitaler Kulturen.

Print-on-Demand wirft nicht nur alte Wertzuschreibungen und Gatekeeper über den Haufen, es entstehen auch neue Abhängigkeiten im Kontext digitaler Plattformen und Infrastrukturen, die es zu reflektieren gilt. Die Bücher dieser Ausstellung setzen sich mit dem Buch und seinen Akteur*innen kritisch, experimentell und explorativ auseinander und demonstrieren zugleich die immer wieder neu zu hinterfragende Aktualität und Relevanz des Mediums.

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsprojekt „Library of Artistic Print on Demand“ (2019-2022) war eine Kooperation der Freien Universität Berlin, der Universität Erlangen-Nürnberg und der Bayerischen Staatsbibliothek München. Zu diesem Projekt erscheint im Herbst 2023 eine Publikation im Verlag Spector Books, die im Rahmen der Ausstellung vorgestellt wird. Begleitend zur Ausstellung ist ein umfangreiches Programm mit Workshops und Vorträgen geplant.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10–18 Uhr, Donnerstag 10–20 Uhr, Feiertage 10–18 Uhr

Eintritt frei

Wechselausstellung: Schmuddelkind der Branche? Books on Demand
Wechselausstellung: Schmuddelkind der Branche? Books on Demand

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Ausstellungsort

Foto: Deutsches Buch- und Schriftmuseum
Foto: Deutsches Buch- und Schriftmuseum
  • Deutsches Buch- und Schriftmuseum
  • der Deutschen Nationalbibliothek
  • Deutscher Platz 1
  • 04103 Leipzig
  • Telefon: +49 (0)341 2271324
  • Internet: www.dnb.de
  • E-Mail: dbsm-info@dnb.de
  • Di-So 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr, Feiertage (außer Mo) 10-18 Uhr, Eintritt frei

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Die Sammlungen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek mit über einer Million Objekten erlauben in ihrer außergewöhnlichen Heterogenität eine interdisziplinäre Herangehensweise an buch- und schriftwissenschaftliche Fragestellungen im kultur-, medien-und kommunikationsgeschichtlichen Kontext.

Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek – 1884 als Deutsches Buchgewerbemuseum in Leipzig gegründet – ist das weltweit älteste und nach Umfang und Qualität der Bestände eines der bedeutendsten Museen auf dem Gebiet der Buchkultur. Der Standort Leipzig war für die Ansiedlung eines Buchmuseums am Ende des 19. Jahrhunderts kein Zufall. Leipzig hatte durch seine herausragenden Leistungen und Innovationen auf dem Gebiet der Buch- und Druckkunst – wie der Herausgabe der ersten Tageszeitung der Welt (1650), der Entwicklung des beweglichen Notensatzes und der jahrhundertealten Tradition der Leipziger Buchmesse – ein unverwechselbares historisches Profil als Buchstadt.

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