Veranstaltungsdetails
Das Museum für Druckkunst hat bereits zum vierten Mal im Rahmen seines Artist in Residence Programms vier Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit gegeben, ihre eigenen Druckprojekte an historischen Pressen und Druckmaschinen umzusetzen. Martina Ipša, Jan-Pieter Karper, Masami Saito und Mark Tippmann realisierten zwischen Oktober 2023 und Februar 2024 jeweils vier Wochen lang ihre druckgrafischen Ideen in der Lithografie, der Radierung und dem Hochdruck. Die Kroatin Martina Ipša experimentierte für ihre sehr expressiven Farbdrucke vor allem mit der Drucktechnik des Linolschnitts. Der Niederländer Jan-Pieter Karper setzte im Hochdruck an der Großformat-Andruckpresse eine sehr minimalistisch-konzeptionelle Arbeit mit Kacheln um. Einbesonderes Experiment wagte die Japanerin Masami Saito, die den japanischen Holzschnitt, der traditionell mit Aquarellfarben gedruckt wird, mit der Ätzradierung kombinierte. Mark Tippman entwickelte ein „Buch der Panik“, in dem er seine Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Klima der Angst an den Anfang stellte und mit verschiedenen Drucktechniken wie der Lithografie experimentierte.
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Ausstellungsort
Als lebendiger Ort der Industriekultur zeigt das Museum für Druckkunst Leipzig unter dem Thema „Zwischen Technik und Kunst“ rund 100 funktionierende Maschinen und Pressen für historische Guss-, Satz- und Drucktechniken. Durch die Kombination einer produzierenden Werkstatt und eines Museums ist es möglich, 500 Jahre Druckgeschichte hautnah zu erleben. Zur Sammlung gehören außerdem eine Handbuchbinderei, eine Werkstatt für Holzstich sowie Musiknotendruck. Eine in Deutschland einzigartige Kollektion an Blei- und Holzlettern, Matrizen und Stahlstempeln zählt rund 4.000 Schriftarten europäischer und orientalischer Herkunft.
Besonderheit
Nur in Leipzig und Kyoto (Japan) wird das aufwenige Handwerk des Lichtdrucks noch gepflegt. Das Lichtdruckverfahren wurde von den Pionieren der Fotografie ab 1850 entwickelt. Hauptsächlich für Faksimiles genutzt, besitzen Lichtdrucke augenscheinlich den ganzen Reichtum ihres Originals, sind von diesen aber kaum zu unterscheiden. Die Fülle an Halbtonwerten und die sehr feine Farbauflösung kennzeichnen das aufwändige Handwerk.
Ansässig ist das Museum in der Nonnenstraße 38 im ehemaligen Industrieviertel Plagwitz in einer Vierflügel-Anlage mit einer rund 100jährigen Tradition als Druckwerkstatt. Die Fassade des Gebäudes zur Nonnenstraße wurde 1922/23 vom Architekten Edgar Röhrig umgestaltet und heute eine der seltenen Beispiele des Art Déco im Leipziger Stadtbild.
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