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Datum:
Donnerstag, 30.10.2025 bis Sonntag, 28.06.2026
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Sichtbarmachen. Spuren jüdischen Engagements im MdbK

Jüdische Familien, Sammler*innen und Künstler*innen waren seit dem 19. Jahrhundert ein wichtiger Bestandteil des Leipziger Kulturlebens. Ihr Beitrag und ihr Engagement sind ebenso wie ihre Lebensgeschichten mit der Verfolgung, der Vertreibung und Ermordung im Nationalsozialismus aus dem Gedächtnis der Stadt gelöscht worden. Ihr Fehlen hat Leerstellen hinterlassen. Das MdbK will die Namen und Geschichten von wegweisenden Leipziger jüdischen Akteur*innen in das öffentliche Bewusstsein und das Museum zurückbringen. Gemeinsam mit der Künstlerin Shlomit Lehavi und der Publizistin Sharon Adler begab es sich dafür seit 2024 auf Spurensuche, um vergessene und ausgelöschte Verbindungen wieder sichtbar zu machen.  

In der ersten Phase führte das MdbK gemeinsam mit Sharon Adler Recherchen zu vergessenen jüdischen Akteur*innen durch. Im Archiv der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, in Stadt- und Staatsarchiven sowie in der Dokumentation des MdbK wurden 28 Personen und Familien identifiziert. Die Auswahl der Protagonist*innen, zu denen in der zweiten Projektphase intensiver geforscht wurde, erfolgte nach Kriterien, die im Projektteam erarbeitet wurden. Unter anderem sollten die Familiengeschichten sowohl verschiedene Aspekte des sozialen und kulturellen Engagements als auch unterschiedliche Bindungen zum Museum widerspiegeln. Im Zentrum stehen die Biografien von Wilhelm Breslauer, Hermann und Toni Halberstam, Cläre Kirstein, Moritz Kraemer und Laura Sonntag. 

Als künstlerische Intervention und Visualisierung der Ergebnisse steht Shlomit Lehavis Werk Leerstellen Sichtbarmachen dem Stiftermosaik von Stephan Huber im Foyer des MdbK gegenüber. Leerstellen Sichtbarmachen – eine Installation aus digitalen Zeichnungen, die auf einem transparenten Bildschirm präsentiert werden – steht an der Schnittstelle von Video, Zeichnung und interaktiver Kunst. Die Arbeit fügt sich räumlich in das Foyer ein und schafft einen Erinnerungsort im MdbK.

Die recherchierten Biografien werden den Besuchenden als Audiodateien in einer Hörstation vor Ort und online zugänglich gemacht. Die Texte wurden zusammen mit Sharon Adler erstellt, die sie auch in Deutsch und Englisch eingesprochen hat und so den ehemaligen Leipziger Familien ihre Stimme leiht.

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Ausstellungsort

Museum der bildenden Künste Leipzig, © PUNCTUM, Alexander Schmidt
Museum der bildenden Künste Leipzig, © PUNCTUM, Alexander Schmidt
  • Museum der bildenden Künste
  • Katharinenstraße 10
  • 04109 Leipzig
  • Telefon: +49 (0)341 216990
  • Internet: www.mdbk.de
  • E-Mail: mdbk@leipzig.de
  • Di/Do-So 10-18 Uhr; Mi 12-20 Uhr, Feiertage 10-18 Uhr, Eintritt in die Dauerausstellung frei, 1. Mittwoch im Monat 3 Euro Eintritt

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Um 1858 haben Leipziger Kaufleute, Verleger, Händler und Bankiers das Museum der bildenden Künste Leipzig gegründet. Seitdem sind zahlreiche Sammler ihrem Beispiel gefolgt und haben das Museum mit Schenkungen und Stiftungen bedacht. Ihre private Leidenschaft und ihr persönlicher Blick sind beim Rundgang durch die Sammlung stets gegenwärtig.

Bereits von außen sichtbar sind die Höfe und Terrassen, die das Museum zur Stadt hin öffnen und das Prinzip der Leipziger Passagen aufgreifen. Einmalig ist die Weite im Inneren, besonders in Verbindung mit den vielfältigen Sichtachsen und den Aussichten auf die Stadtlandschaft. Die Materialien Glas, Sichtbeton, Muschelkalk und Eichenholz dominieren den Innenraum und verleihen ihm atmosphärische Vielfalt.

Die Präsentation zeitgenössischer Werke und raumbezogener Installationen auf den Terrassen, in den Höfen und Treppenhäusern macht die Begegnung von Kunst und Architektur in besonderer Weise erlebbar.

Am 1. Mittwoch im Monat Eintritt frei. Eintritt frei bis zum vollendeten 19. Lebensjahr.

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