Veranstaltungsdetails

Datum:
Sonntag, 24.08.2025
Uhrzeit:
16:00 Uhr
Rubrik:
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TALK-RUNDE - Live here: Zeitzeuginnen Ost

»Ost & West« sind – auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung – keine Kategorisierungen der 90er Jahre, sondern oft noch aktuelle stereotype Zuschreibungen unserer Gegenwart. Bilder und be-/wertende Meinungen z.B. über »Ostfrauen« spiegeln meist wenig Wissen über Leben & Leistungen von Ostfrauen. Eine eindrückliche Gegenstrategie dazu:  

Authentische, biografische Lebenswege von positioniert engagierten Zeitzeug:innen öffentlich zu machen … und live zu teilen.  

Heute live: SABINE MARUSCHKE und die Anfänge interkultureller Arbeit in Leipzig 

 »Wir hatten schon in den 80ern einen »Femi-Kreis« in der Studentengemeinde – so nannten wir unsere progressive Frauengruppe damals.
Ich ahnte nicht, wie sehr mich das Thema ‚Gerechtigkeit für Frauen‘ noch beschäftigen würde.« … reflektiert Sabine Maruschke, geb.1961.  

Gemeinsam mit anderen gründete sie Im Jahr 1990 die Mittelamerika-Initiative Leipzig e.V. Nach Jahren entwicklungspolitischer Arbeit unter dem Dach der Kirchen in der DDR war es nun möglich, sich für Solidarität mit den Menschen im globalen Süden unabhängig zu engagieren; Organisationen in Lateinamerika, die sich für die Rechte von Frauen einsetzten, konnten unterstützt und gestärkt werden – so auch eine Organisation, die sich für die Opfer der Frauenmorde – Feminizide - in Mexiko einsetzte.  

Am Runden Tisch der Stadt Leipzig wurde im Februar 1990 eine Kommission »Ausländerfragen« gegründet, in der Sabine Maruschke von Beginn an mitarbeite. Die aus unterschiedlichen Bereichen kommenden Mitglieder der Kommission zogen Bilanz über das abgeschottete Leben von Migrant:innen in der DDR, insbesondere von Arbeiter:innen aus Moçambique, Angola und Vietnam – und entwickelten Ideen für einen menschenwürdigen Umgang mit ihnen nach dem ökonomischen Zusammenbruch der DDR. Die Kommission bewirkte die Gründung des Referates »Ausländerbeauftragter« der Stadt Leipzig, das erste dieser Art in einer Stadt in den östlichen Bundesländern (heute: Referat für Migration und Integration). Seit dem Sommer 1990 arbeitete Sabine Maruschke in diesem Referat; beriet und begleitete ehemalige Vertragsarbeitende, Studierende, Asylsuchende, die in den Wirren der Wendezeit keine Lobby hatten: »In unser Büro im Neuen Rathaus kamen Menschen aus aller Welt. Wir erfuhren von ihren Gründen, warum sie nach Deutschland kamen oder hierbleiben wollten – immense Umweltverschmutzung in ihrer Heimat, katastrophale Lebensumstände infolge weltweiter ungerechter Strukturen, Menschenrechtsverletzungen, die Benachteiligung und Missachtung der Würde von Frauen.«

Hier arbeitete sie die folgenden 33 Jahre und koordinierte u. a. die Interkulturellen Wochen in Leipzig. »Die Aufzählung der Vereine, die Arbeit für und mit Migrant:innen leisteten, passte 1990 auf ein A4-Blatt, maschinegeschrieben natürlich. Im Jahr 2015 war es ein Heft mit über 100 Seiten, auch digital verfügbar.«             

Als Zeitzeugin, die von Beginn an interaktiv und zugewandt zum Thema arbeitet, berichtet sie von den Anfängen interkultureller Arbeit vor und nach 1989 in Leipzig.  

Weitere Talk-Runden Live here: Zeitzeuginnen Ost werden in den kommenden Monaten stattfinden.

Nächster Termin: 18.10.2025 mit Kathrin Darlatt über die Anfänge der lesbisch-schwulen Community in Leipzig

Eintritt: nach Selbsteinschätzung

Veranstaltung im Rahmen von: Interkulturelle Wochen Leipzig 2025

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