In den Fachgruppen des Naturkundemuseums wird seit vielen Jahren aktiv Citizen Science betrieben. Wir wollen unseren engagierten ehrenamtlichen Wissenschaftler / - innen zur „Langen Nacht der Wissenschaft“ eine Bühne bieten. Das Naturkundemuseum wird drei Stationen bespielenmit ehrenamtlich tätigen Wissenschaftler / - innen aus dem Bereich der lokalen Biodiversitätsforschung. 

Bürgerwissenschaftler Frank Borleis stellt seine Molluksenforschung am Naturkundemuseum Leipzig vor
Sammlungsmaterial in Pralinenkästen und handgeblasenen Gläsern? Erfahren Sie von unserem Bürgerwissenschaftler Frank Borleis anhand der Weichtiersammlung, was es damit auf sich hat und warum es so wichtig ist, das alte Sammlungsmaterial aufzuarbeiten. Versuchen Sie sich selbst an interaktiven Angeboten, wie dem Bestimmen von Schnecken und Muscheln oder vielleicht gelingt es Ihnen ja auch so manche Hieroglyphen auf den alten Etiketten zu entziffern. Weiterhin können Sie Fragen zur spannenden Molluskenfauna des Leipziger Auensystems stellen, welche Herr Borleis in den Jahren 2014-2019 auf einer Fläche von 2825 ha untersucht hat. 

Bürgerwissenschaftler Uwe Schwarz gibt Einblicke in die Arbeit der Fachgruppe Moose am Naturkundemuseum
Die Fachgruppe Moose stellt die Kartierung der Moose in der Stadt Leipzig in 190 Rasterfeldern vor (Messtischblatt 16-tel-Quadranten). Uwe Schwarz hat mit seiner Fachgruppe in Leipzig bisher 148 von 190 Rasterfeldern mit 1.799 Fundpunkten besucht und dabei 9.282 Einzelfunde kartiert und 250 Arten sowie 30 niedere Taxa nachgewiesen. Uwe Schwarz berichtet auch von Neu- und Wiederfunden bemerkenswerter Moosfunde in Sachen, wie zum Beispiel der Fund von Grimmia unicolor Hook. beim Luppewehr in Leipzig. 

Bürgerwissenschaftler Frank und Maria Swoboda und die Fachgruppe Mykologie präsentieren Pilzbelege und berichten von der Arbeit an der Datenbank Mykis sowie von Einsätzen als Pilzsachverständige
Die Fachgruppe Mykologie arbeitet schon seit vielen Jahrzehnten am Naturkundemuseum. Dabei geht es nicht nur um das Sammeln essbarer Pilze, sondern auch um eine möglichst fundierte Pilzbestimmung. Etliche Arten kann man nur mit Hilfe mikroskopischer Präparate bestimmen. Einige Mitglieder der Fachgruppe sind geprüfte Pilzsachverständige und unterstützen neben der allgemeinen Pilzberatung z.B. Krankenhäuser bei Verdachtsfällen einer Pilzvergiftung. Zudem melden seit vielen Jahren etliche Mitglieder ihre Funde an die zentrale Datenbank Mykis, die ebenfalls von sächsischen Mykologen in ehrenamtlicher Arbeit geschaffen wurde. Ohne diese unzähligen ehrenamtlichen Funddaten wäre es nie möglich gewesen, Verbreitungskarten und Gefährdungesanalysen (Rote Listen) für den Freistaat Sachsen zu erstellen. Im Ergebnis all dieser überwiegend ehrenamtlich gesammelten und ausgewerteten Daten sind bereits zwei dicke Bände über die Basisiomyceten (Ständerpilze) Sachsens erschienen und zwei weitere über die Ascomyceten (Schlauchpilze) in Arbeit. Auch die Museumssammlung ist aufgrund dieser ehrenamtlichen Arbeit erheblich angewachsen. Aus der Arbeit der Fachgruppe Mykologie hat das Naturkundemuseum inzwischen 8.317 Exsikkate in seinen Sammlungen.

Eingeladen sind schon jetzt alle neugierigen Entdecker/-innen, die schon immer wissen wollten, welche neuen Erkenntnisse demnächst die Welt verändern könnten. Die Leipziger Lange Nacht der Wissenschaften ist die ideale Möglichkeit, Wissenschaft vor Ort live zu erleben, Forschenden bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und sich nebenbei über mögliche Studienfächer und Berufsfelder zu informieren.

Eintritt frei
Keine Anmeldung erforderlich

Veranstaltung im Rahmen von: Lange Nacht der Wissenschaften