Das Geburtshaus von Joachim Ringelnatz in Wurzen feiert in diesem Frühjahr seine Wiedereröffnung als kleines barockes Literaturhaus. Neben Lesungen - Bettina Baltschev, José F.A. Oliver, Lukas Rietzschel - gibt es musikalisch-literarische Soirées, so zu Paul Scheerbart (Lesabéndio) oder Else Lasker-Schüler (Corinna Harfouch). Das Konzert mit Stephan Krawczyk findet als Gastspiel im Leipziger Literaturhaus statt. Krawczyks Gedichtvertonungen haben Tradition, und zu Ringelnatz hat er eine tiefe innere Verbindung: Der Eine ein »verbrannter« Dichter, von den Nationalsozialisten mit Auftrittsverbot belegt - dennoch bis zuletzt mit einem beinahe kindlichen Glauben an das Gute gesegnet, von dem alles Leichte, Spielerische in seinen Gedichten zeugt. Der Andere, nicht minder von Verbot und Verfolgung betroffen, wandte sich vor und nach 1989 ähnlich vertrauensvoll und warmherzig (und produktiv: 17 Bücher, 13 Alben) dem »Guten« im Menschen zu. Mit der CD »Seepferdchen« begleitet er die Eröffnung des Ringelnatzhauses.

Stephan Krawczyk, geboren 1955, Studium der Konzertgitarre, gewann kurz vor seinem Berufsverbot 1981 den nationalen Chansonwettbewerb der DDR; 2023 wurde er mit dem Deutsch-Französischen Chanson- und Liedermacherpreis ausgezeichnet.

Eintritt: 8,- / 5,- EUR

Veranstaltung des Joachim-Ringelnatz-Vereins e. V., gefördert von der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten (ALG)