Veranstaltungsdetails

Veranstaltungsort geschlossen
Datum:
Donnerstag, 22.10.2020 bis Donnerstag, 07.01.2021
Rubrik:
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Radikale Passivität: Politiken des Fleisches

Mit: aLifveForms (cared for by J.P. Raether), Oliver Husain/ Kerstin Schroedinger, KAYA, Henrik Olesen, Paul Thek, Wu Tsang u.a.

In Zusammenarbeit mit dem Kunstverein neue Gesellschaft für bildende Kunst, Berlin (nGbK) und die Gesellschaft für künstlerische Forschung

(GfkF) realisiert die HGB-Galerie ein Ausstellungsprojekt, das sich neuen Formen von Sensibilität und Fleischlichkeit in den Künsten widmet. Das thematische Spektrum reicht von Auseinandersetzungen mit der Idee eines neuen digitalen Fleisches bis hin zu Fragen nach der gesellschaftlichen Formierung einer nicht mehr subjektzentrierten Empfindsamkeit.

Ausgangspunkt für die Ausstellung ist Paul B. Preciados biopolitische These, die Machtform der heutigen Gesellschaft sei „pharmakopornografisch“: Die Weise, in der man gegenwärtig subjektiviert wird, verlaufe zum einen über Pharmazeutika – gemeint sind Medikamente, Hormone, Aufputschmittel, Tranquilizer und Drogen. Zum anderen funktioniere die heutige Machtform über Erregung, wobei nicht nur die Pornoindustrie gemeint ist, sondern auch andere gesellschaftliche Mechanismen, die der masturbatorischen Logik „Erregung – Frustration – Erregung“ gehorchen. Adressat dieser Regulierungen ist das sensible Fleisch in seiner nervlichen Ausgesetztheit, Passibilität und Verwundbarkeit.

Die gezeigten künstlerischen Arbeiten exponieren die Zusammenhänge von Macht, Krankheit, Sexualität, exzessiver Empfindsamkeit und Kunst. Sie hinterfragen die neuen Politiken der Affizierung, indem sie zwischen Körper und Fleisch differenzieren. Gezeigt werden vor allem zeitgenössische Positionen, die dasjenige thematisieren, was in Kunst und Leben nicht Gegenstand der Wahl und nicht im Möglichkeitsspielraum des Einzelnen vorgezeichnet ist. Damit sind Phänomene der radikalen Passivität angesprochen, die in ihrer künstlerischen Brechung als Kritik an einer vermeintlichen Regierbarkeit des fleischlichen Seins zu verstehen sind.

Ein Kooperationsprojekt der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) und der Gesellschaft für künstlerische Forschung in Deutschland (gkfd).

Die Ausstellung wird vom 11.09. bis 01.11.2020 in der nGbK gezeigt. Ab 22.10.2020 ist sie in veränderter Form in der HGB Galerie zu sehen.

Kuratorisches Team: Kathrin Busch und Ilse Lafer

Alle Angaben ohne Gewähr. Die Eingabe der Veranstaltungen erfolgt mit großer Sorgfalt. Dennoch kann es zu Unstimmigkeiten kommen. Bitte schauen Sie ggf. auch auf die Seite des Veranstalters/Veranstaltungsortes.

Ausstellungsort

  • Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
  • Wächterstraße 11
  • 04107 Leipzig
  • Internet: www.hgb-leipzig.de

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