Veranstaltungsdetails

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Datum:
Samstag, 30.04.2022 bis Sonntag, 28.08.2022
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DISTANT DIVIDES. Zwischen Libanon & Deutschland

Etel Adnan, Hiba Alansari & Mahmoud Alansari, Chaza Charafeddine, Mahmoud Dabdoub, Fouad Elkoury, Gilbert Hage, Mohamad Kanaan, Elisabeth Liselotte Kraus & Nour Sokhon, Arthur Laidlaw, Zad Moultaka, A. R. Penck, Franziska Pierwoss, Ghassan Salhab, Siska, Paola Yacoub

Kuratorin: Clementine Butler-Gallie

Der Libanon und Deutschland teilen Geschichten einer inneren Spaltung in Ost und West. Während die Berliner Mauer zwei ideologisch gegensätzliche Zonen schuf, trennte Beiruts Grüne Linie die muslimischen und christlichen Gemeinden im 15 Jahre langen Bürgerkrieg. Trotz dieser Trennungen und in einigen Fällen gerade wegen ihnen reisten Künstlerinnen und Künstler von einem Land ins andere. In Situationen, in denen an Stelle von Menschen nur Objekte die Grenzen passieren konnten, verreisten auch Kunstwerke allein. Dabei entstand ein reger Dialog in dem kulturelle Ausdrucksformen und Sprachen, Liebesbeziehungen und Freundschaften geteilt wurden. Die Ergebnisse dieses kulturellen Austauschs wirken bis heute nach. Während sich Deutschland 1990 wieder vereinte, endete vermeintlich auch Libanons langer Krieg. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich das Rad der Geschichte weitergedreht und neue Muster von Trennung und Austausch hervorgebracht.

„Distant Divides“ ist ein langfristiges Rechercheprojekt, das den künstlerischen Austausch zwischen dem Libanon und Deutschland erforscht. Der Untersuchungszeitraum beginnt im Jahr 1960, dem Jahr vor dem Bau der Berliner Mauer und dem Beginn des „Goldenen Zeitalters“ in Beirut, das eine Blütezeit für kulturelles Schaffen im Land einläutete. Er setzt sich in Konfliktperioden fort wie dem gewalttätigen libanesischen Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 und den Jahren der Spannungen zwischen Ost- und Westdeutschland bis 1990, dem Jahr des erhofften Friedens für beide Länder. Die Recherche erstreckt sich bis in die Gegenwart, in der der Libanon neue Vertreibungs- und Migrationswellen erlebt, die auf die anhaltenden politischen Unruhen, die sich verschärfende Wirtschaftskrise sowie die Schäden und den Mangel an Verantwortung zurückzuführen sind, die die Explosion im Beiruter Hafen vom 4. August 2020 hinterlassen hat.

Die Ausstellung spiegelt diese Recherche, indem sie eine Gruppe von 17 Künstlerinnen und Künstlern zusammenbringt. Sie alle haben verschiedene Wege des Austauschs zwischen zwei zuvor getrennten Ländern erfahren, dokumentiert und durch unterschiedliche künstlerische Gesten archiviert. Das Projekt untersucht Trenn- und Verbindungslinien einer deutsch-libanesischen Vergangenheit und Gegenwart, während es den Fokus auch auf die Zukunft dieser fruchtbaren Verbindung richtet. Die Zusammenstellung der Werke kristallisiert Kernfragen der Ausstellung heraus: Was können wir von Reisedokumentationen über transnationale Gemeinschaften lernen, die sich zwischen zwei geteilten Ländern bewegen? Bestehen Verbindungen zwischen Orten oder eher zwischen Menschen? Welche Bedeutung hat es heute, persönliche Aufzeichnungen eines solchen Austauschs miteinander in Dialog zu bringen?

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Halle 14, Ausstellungskubus, Foto: Claus Bach
Halle 14, Ausstellungskubus, Foto: Claus Bach

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Als nicht-kommerzielles Kunstzentrum ist die HALLE 14 Schauplatz, Denkraum und Kommunikationsort für zeitgenössische Kunst. Sie agiert seit 2002 in einem denkmalgeschützten Industriebau auf dem Gelände der Leipziger Baumwollspinnerei. Mit der Intention eines »Luxus derLeere« vor Augen hat die Initiative von Kunstenthusiasten in den großzügigen Gründerzeithallen einzigartige Räume geschaffen. Ein multifunktionales Besucherzentrum mit einer umfangreichen Kunstbibliothek bietet 600 m² Raum zum Informieren, Lesen und Verweilen. Eine 2.400 m² große Ausstellungshalle steht als Präsentationsfläche für internationale Gruppenausstellungen zeitgenössischer Kunst zur Verfügung. Im großzügigen Kunstvermittlungsraum finden regelmäßig Kurse, Workshops und Schulprojekte statt. Hinzu kommen 16 Ateliers für internationale und in Leipzig lebende Künstler sowie sieben Werkstätten. Die Spinnerei als dichtes Kunstsoziotop mit über einem Dutzend Galerien und Projekträumen, 130 Künstlerstudios und verschiedene Kreativbüros, einem Kino, Café u.v.m. bildet gemeinsam mit den zahllosen Off-Spaces in den umliegenden Stadtvierteln ein bereicherndes Umfeld.

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